Samstag, 23. Dezember 2017

Surfing through Texas - Winterbreak

Die letzten Wochen vor dem Semesterende in Charleston verliefen trotz den großen "Finals" sehr angenehm. In unserem ungeliebtesten Fach (in dem wir einen Business Plan direkt realitätsnah verfassen mussten) hat mein Team den Contest des besten Planes gewonnen. Hier in Amerika wird das mit Geld belohnt - die Studenten müssen ja motiviert werden.


Weihnachts-feeling kam leider nur begrenzt auf: mit Herbstwetter, dem Strand um der Ecke und keinen Lebkuchen, Glühwein und Adventskranz fühlt es sich nicht so an als würde Weihnachten vor der Tür stehen. Trotzdem wurde die Stadt mit zahlreichen Lichtern geschmückt und wenn man ganz genau hingehört hat, konnte man hier und da auch Weihnachtsmusik wahrnehmen. 


Die Finals haben wir eher weniger ernst genommen nachdem wir das eine Examen bequem online von zu Hause nehmen und in das andere alle unsere Notizen ausgedruckt mitbringen durften. So kam es dass wir trotz einer sorglosen Partynacht vor dem Tag zweier unserer Examen "straight A's" in all unseren Fächern hatten. dem amerikanischen System sei Dank

Während viele unserer ins Herz-geschlossenen, internationalen Freunde ihr Auslandssemester beendet hatten und der andere Teil über Weihnachten in die jeweilige Heimat geflogen ist, haben Salem und ich beschlossen, die Zeit und das gesparte Geld ins Reisen zu investieren. Da Salem Verwandtschaft in Houston, Texas hat, fiel unsere Entscheidung auf eine Texas-Tour
Der Plan war der Flug nach Dallas, mit weiteren Stops in Austin und San Antonio und Houston als Finaldestination. Salem würde dann dort bleiben uns Weihnachten und Silvester mit ihren Verwandten verbringen während ich mein Abendteuer weiter im Norden fortsetzen würde - Fortsetzung folgt

Dallas, Texas 

Unser erster Stop. Eine Stadt mit Skyline wie so viele in Amerika, mit viel Kunst erfüllt. Da wir arme kleine Studenten sind die gerade viel zu viel Geld für ihre Bildung ausgeben, versuchten wir uns so weit wie möglich durch Couchsurfing kostenlose Schlafplätze zu sichern. Todd führte uns nach unserer Ankunft am ersten Abend über eine Brücke mit Blick auf die Skyline und anschließend fuhren wir durch eine Nachbarschaft, in der 90% der Häuser in die unterschiedlichsten Lichterketten und -formen gehüllt wurden. (Sehr amerikanisch!)



An unserem zweiten Tag zogen wir um zu der super sympathischen Künstlerin Madison, die uns in ihrem Apartment im 17ten Stock mitten in der Innenstadt auf ihren superbequemen Couch schlafen ließ. Wir erkundeten Dallas, besuchten die Gegend in der John F. Kennedy erschossen wurde (ja das war in Dallas) und lernten viel über Madison, ihr Leben und ihre Kunst. 




Austin, Texas 

Die Hauptstadt Texas. Der absolute Glücksgriff unserer Tour: Unser Couchsurf-Host Jay. Wirklich humorvoll und gut drauf. Seinem Profil haben wir entnommen dass er zwei Söhne hat und haben uns auf einen gemütlichen Spieleabend eingestellt. Aber schon sehr schnell haben wir erfahren dass diese bei ihrer Mutter in San Antonio waren und Jay viel wildere Pläne hatte. Somit gingen wir zwei Abende von unseren 3 Nächten aus - eine davon in eine Gay-Bar in der die Männer sich in der Schlange der Frauentoilette wiedergefunden haben als wäre die nicht immer schon lang genug.
Den einen sonnigen Tag haben wir komplett genutzt und Jay hat uns eine individuelle Tour an die von uns ausgesuchten Stellen gegeben: Das State Capitol, das Museum der L.B. Johnson Library, die berühmte Wand mit der Beschriftung I Love You So Much und ein paar schöne Straßen. 









San Antonio, Texas 

Nachdem wir uns schweren Herzens von Jay verabschiedet haben, ging es mit dem Megabus nach San Antonio. Das Wetter war grau und nass, es war ein wirklich sehr unbelebter Montag und unser Airbnb war außerhalb. Wir haben trotzdem das Beste aus unserem zweitätigen Aufenthalt gemacht: Churros am Market Square, ein Spaziergang am Riverwalk, leckeres Abendessen im Blue Star Brewery und weil wir am Dienstag schon früh aus dem Airbnb mussten, verbrachten wir ca. 5 Stunden auf einem echt richtig gemütlichen Sofa mit "Free Refill"-Coffee, einem "Sexy Breakfast Sandwich" und Internet in einem süßen Café. 



Eine coole Sache: In jedem Bus war mittig ein Platz herausstechend im Gedenken an Rosa Parks gewidmet. 

Houston, Texas 

Unsere finale Destination. An der Bus Station wurden wir so warm und herzlich von Salem's Familie mit Blumen und Umarmungen in Empfang genommen.
Nach einer Woche sehr spontanem und wildem Umherbrausen war es richtig gut mal umsorgt zu werden. Salem's Verwandtschaft ist wirklich unbeschreiblich gastfreundlich und sympathisch. Uns wurde Houston gezeigt, mir wurde die eritreische Kultur näher gebracht und es war alles suuuper entspannt.

Das Kunstmuseum hat Donnerstag kostenlosen Eintritt - na wenn das so ist kann man sich ja mal ein wenig Kultur gönnen ;-)
Die Waterwall im Zentrum Houston's - gigantischer als sie auf dem Bild erscheint
Sam Houston - der Name, unter dem die erlangte Unabhängigkeit Texas von Mexico steht











So und schon heißt es wieder Abschied-nehmen, und ab in den Flieger nach Chicago. Bis in 2 Wochen Salem ❤

Dienstag, 12. Dezember 2017

Friendsgiving in Nashville

Thanksgiving ist einer der größten Feiertage in den U.S.
Studenten bekommen frei und alle fahren nach Hause zu ihren Familien, wo riesig aufgetischt wird und Food-Babys produziert werden - um wiederum am Black Friday danach alles wieder abzurennen bei großen Rabatten.
Da wir als internationale Studenten hier keine Familien haben, haben wir beschlossen einen Trip zu planen und unser eigenes Friendsgiving zu veranstalten.

Eine Woche vor unserem Reiseantritt bekam ich Besuch aus Deutschland. Antje, meine Mitbewohnerin aus Worms, kam für zwei Wochen und hat somit sowohl meinen Alltag in Charleston als auch unseren Ausflug nach Asheville und Nashville mitbekommen.

In Charleston hab ich sie in meinen Alltag eingeführt und ihr alles gezeigt. Sie war mit beim babysitten, in meiner Vorlesung und mit mir in der Bücherei arbeiten. Also ich hab gearbeitet, sie hat Computerspiele gezockt :D Wir waren beim wunderschönen Folly Beach und ich habe ihr die Stadt in in ihrer schönsten Pracht vorgestellt.



An einem wunderschönen, sonnigen Montagmorgen (spaß ich hab keine Ahnung mehr wie das wetter war) sind Thrusanth, Antje und ich mit einem Mietwagen nach Asheville aufgebrochen. Der Rest der Truppe sollte am Mittwoch in Nashville auf uns treffen, weil die noch wichtige Vorlesungen hatten während wir unsere Verpflichtungen geschwänzt haben. Asheville ist eine supersüße Hippie-Stadt, die für ihre wunderschöne Natur bekannt ist. Der Blue Ridge Parkway ist eine Straße, die sich stundenlang durch die schönsten Wälder schlängelt - und im Herbst eine wahre Attraktion darstellt.Wir waren um ein paar Wochen zu spät und haben statt der vollen herbstlichen Farbvielfalt leider nur 70% nackte Bäume mit nur noch ein paar restlichen Herbstspuren genießen können. War trotzdem richtig schön! Eine Wanderung von 50min zu einem Wasserfall hat uns beglückt - bis Thrusanth ausgerutscht und in den Dreck gefallen ist. Damit war die Wanderlust dann auch wieder gebremst.




Nach zwei idyllischen Tagen in Asheville und zwei etwas unheimlichen Nächten im Motel ging es an einem Mittwoch weiter nach Nashville. Abends in unserem schönen und modernen Airbnb angekommen haben wir uns erstmal breit gemacht und sind für unser Thanksgiving Mahl am Tag drauf groß einkaufen gegangen. Dieses hat auch die Elfenarbeit von 6 tüchtigen Frauen den ganzen Donnerstag in der Küche in Anspruch genommen während Thrusanth, der Hahn im Korb, so lange nur rumsaß und DJ gespielt hat bis er richtig schlecht gelaunt war vor Langeweile.
Ich habe das Haus erst abends verlassen als alles fertig war und nur noch der Wein gefehlt hat - bis uns im Walmart die Flaschen aus der Hand genommen wurden weil in Tennessee ein Verbot von Alkoholkäufen an öffentlichen Feiertagen herrschte (WIRKLICH TENNESSEE??).
Der Wasserkonsum an dem Abend hat den Geschmack der Gerichte umso hervorgehoben und unserer Leber bestimmt mal gut getan...




Freitag und Samstag nutzen wir dann für Sightseeing und Nashville Entertainment. Nashville ist eine richtig schöne Stadt, in der man die Vibes der (Country-)Musikgeschichte immer noch spürt. Die Innenstadt bietet um jede Ecke ein Geschäft mit Cowbowstiefeln in allen Formen und Farben, unter dem Deal: "Buy one - get two free", wobei ein Paar dann aber auch $300 kostet. Abends kann man den ganzen Broadway entlang in Bars gehen und Live Musik hören. Wenn man wie wir im 2. Stock einer Bar einen Dancefloor findet, der alles von Taylor Swift "Love Story" bis Justin Bieber "Baby" spielt hat man gewonnen. 

















Antje's Besuch war zwar volles Programm aber auch sehr erfrischend. Seitdem ging das Leben hier in Charleston weiter mit Vorlesungen, Jobs, Prüfungen, Bowling, langen Nächten, neuen Begegnungen, Basketball etc. Ab morgen gehts rund also macht euch gefasst 👅

Charleston - "that‘s where I left my heart at"

Ein Satz, der von mir stammt. Hab ich ihm Gespräch zu einem Amerikaner auf Utila erwähnt und Jonas macht sich bis heute über die Aussage lus...