Sonntag, 17. November 2019

Dominikanische Republik - ein karribisches Paradies



Wow. Nach einem eher unsicheren Start unserer Reise verlassen Nico und ich das Land mit der reinsten Begeisterung. Warnungen von allen Seiten man solle durchgehend auf sein Hab und Gut aufpassen und nicht nachts rumlaufen, Gejohle und Pfiffe von dominikanischen Männern an denen ich mit meiner deutschen Käsekuchenhautfarbe vorbei bin und der große Mangel an unseren Spanisch Kenntnissen haben uns anfangs in der fremden Kultur verunsichert. 

Die wunderschönen Strände und Landschaften, die wirklich zum größten Teil gastfreundlichen und lebensfrohen Menschen, vielfältige Städte und die kulinarischen Gegebenheiten haben uns letztendlich zu 100% überzeugt. Ich würde sagen, dass wir die perfekte Zeitspanne mit einem optimalen Programm und einer angemessenen Route gewählt haben. Wir haben kein einziges Mal gegoogelt sondern haben unseren Weg komplett nach persönlichen Empfehlungen zusammengebastelt. 



Punta Cana: Der Anflugort unseres Aufenthalts und der Ort, an dem wir realisiert haben, dass der Großteil des Tourismus aus Luxus-All-Inclusive-Resortreisen besteht und dass es wirklich kaum Backpacker gibt. Das Hostel in Punta Cana war direkt am Playa Bibijagua und leer, währenddessen die Resorts und Touris sich entlang der Küste lückenlos gestapelt haben. Die Punta Cana Gegend würde ich als am wenigsten sehenswert einordnen im Vergleich zu unseren anderen Stops. Die Strände waren zwar mit die schönsten durch den weißen Sand und das karibisch-klarblaue Meer, jedoch bestand alles nur aus Tourismus und nur kleinen, armen einheimischen Dörfern. Den Stadtkern konnte man ohne Beleg einer Unterkunft nicht einmal betreten, da dieser so gesichert ist.
Hostel Bibijagua
Von Punta Cana aus haben wir einen Tagesausflug zu der Isla Saona gebucht für ca. 50€, zu der wir mit Bus und Catamaran transportiert wurden. Der Weg an sich war schon ein Erlebnis an sich und die Insel wirklich wunderschön! Hier sagen Bilder mehr als jedes Wort... 
Santo Domingo: Ein Zwischenstopp stellte die dominikanische Hauptstadt dar, da diese unser Bindeglied zwischen Punta Cana und dem Norden war. Hier verbrachten wir insgesamt 4 Nächte im Island Life Hostel, was nicht nur eine dringende Empfehlung ist sondern vermutlich auch das einzige Hostel in der Stadt. Mitten in der Zona Colonial gebettet konnten wir zu allen umliegenden Sehenswürdigkeiten laufen. Wir haben das entspannte Hostelleben mit einhergehenden spannenden Bekanntschaften genossen, die Stadt erkundet, an dem wöchentlichen Ruinenfest mit allen Locals getanzt und auf Rooftops Cocktails getrunken. Hier ist das Restaurant Sicily mit seinem extrem günstigen und unglaublich leckeren Empanadas zu empfehlen! 

Island Life Hostel
Empanadas bei Sicily
Las Terrenas: Zusammen mit unserer neuen Bekanntschaft Rao, einem 50-jährigen, indischen Amerikaner ging es weiter in den Norden. Dort hatten wir unsere Base in dem Afreeka Hostel, das demnächst leider in ein Boutique Hotel umgewandelt werden soll. Mit 10€ die Nacht genossen wir die ganze Woche den Strand direkt vor der Haustür und den Pool im Garten. Der Ort war auch vor allem aufgrund laufender Nebensaison nicht touristisch. Gefrühstückt haben wir jeden Morgen bei ZUBR, einem spottbilligen tschechischen Restaurant und abends gab es all-you-can-eat Buffet bei Dan &Mantys, einem super lieben Ehepaar, die jeden Tag im Jahr abends in ihrem Guesthouse für ca.5-6€ wundervoll aufkochen. 
Afreeka Hostel
@Dan&Mantys
Dan und das Buffet

ZUBR Frühstück
Presidente im Hostel Pool
Einen Tag trat ich meinen ersten Tagesausflug alleine zu dem Wasserfall El Limón und anschließendem Kaffee in Samaná an. Meine Wege puzzelten sich zusammen aus Motorrädern und Guaguas (lokale Busse). Da ich alleine war musste ich mir für die Wanderung zum Wasserfall eine "Führung" kaufen. Ein dominikanischer junger Mann begleitete mich bei dem 45 min Fußweg durch die Mittagshitze, trug mich über die Flüsse und holte mir am Ende eine Kokosnuss von der Palme. Das frischeste und gesündeste Mittagessen, das ich vermutlich jemals hatte. Der Wasserfall bestand aufgrund von Wetterbedingungen nur aus wenig Wasser, aber ich konnte im hellblauen Wasser abkühlen und mich von kleinen Fischen anknabbern lassen. 


Bei meiner Rückkunft in Las Terrenas hatte sich unsere kleine Reisegruppe um eine weitere Person erweitert: Lee, ein 30-jähriger, gutgelaunter Mann aus Honduras und in Amerika lebend. Zu dritt (Nico, Lee und ich) machten wir am nächsten Tag einen Fahrradausflug zu dem nahegelegenen Strand Playa Bonita, der seinen Namen alle Ehre machte. Eine Bucht ermöglichte uns quasi komplett still und klares Meer und eine bestimmte Palme ermöglichte mir einen optimalen und gemütlichen Schattenplatz zum lesen. 

Die Crew

Für einen Tag holten wir uns ein Mietwagen zu dritt um all die schönen Strände der Gegend zu erkunden. In Samaná haben wir Dominikanisch gefrühstückt, sprich ein Spiegelei mit gebratenem Käse und Mangu, was ich ehrlich gesagt nicht ganz weiß was es ist aber es schmeckt wie süßer Kartoffelbrei. In Samaná sind wir danach ein Stück des Boardwalks gelaufen, der in regelmäßigen Abständen aus Inseln und Stegen besteht und einfach schön entlang zu schlendern ist. Auf der Agenda standen Playa Rincon, ebenfalls wieder ein atemberaubender Strand mit einem Fluss der ins Meer mündet und sehr erfrischend ist zum Baden. Dort haben wir uns auch gleich eine Kokosnuss zum Mittag gegönnt. 




Playa Rincon


In der Gegend Las Galeras haben wir zwei Strände besucht: quasi der Hauptstrand der Gegend, bei dem wir nur kurz ins Wasser gesprungen sind und Playa Playita. Zweiterer war in wunderschöner Natur eingebettet und wir haben die Nachmittagsstimmung mit einem eiskalten Presidente Bier und Musik genossen. Auf dem Rückweg kamen wir wieder an Samaná vorbei und haben den Sonnenuntergang vom Boardwalk angeschaut. 

Unser Aufenthalt in Las Terrenas endete mit zwei feierwütigen Abenden, an denen wir es uns mit Rum gut gehen haben lassen und ich in die Welt des dominikanischen Tanzes eingeführt wurde. Lee hat mir alle Standardschritte von Salsa, Bacheta und Merenga beigebracht und das Nachtleben war ganz anders als ich es aus anderen Orten gewohnt bin. Sehr viel interaktiver durch den Tanz und sehr respektvoll. Leute gehen aus weil sie Spaß am Tanz haben und nicht nur weil sie sich blind zwischen chaotisch hüpfend und schreienden Körpern verlieren wollen. Das fand ich eine angenehme Abwechslung. (Nico nicht :D)
Der gesamte Aufenthalt in der Dominikanischen Republik war perfekt wie er war und ich kann jedem nur ans Herz legen, den Schritt zu wagen und das Land nicht nur im Luxus-Hotel zu besuchen. Mir wird die Zeit immer als etwas wirklich besonderes und gleichzeitig abenteuerliches in Erinnerung bleiben und ich freue mich auf viele weitere spannende Erfahrungen, verschieden menschliche Begegnungen, kulturellen Austausch, fortlaufende Spanisch- und Tanzkenntnisse, einzigartige Landschaft und Natur und hoffentlich auch ein Wachstum in mir selbst. 

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