Sonntag, 8. Dezember 2019

Traumhafter, Balinesischer Abstecher

‚Was macht sie denn jetzt plötzlich auf Bali? Ist das denn nicht auf der anderen Seite der Erde?‘
Ja, ist es. Bezeichnen wir es als „kleinen“ und absolut lohnenswerten, besonderen Abstecher. Okay. 

Nach meinem 53-stündigen Hinflug (lol) bin ich von Jonas am Flughafen in Denpasar abgeholt worden. Jonas macht zur Zeit ein Auslandssemester an der Universität dort und sagen wir mal so: die Zeit für mich konnte er sich unitechnisch ganz gut einräumen und hat sich ergeben, ein sehr abwechslungsreiches Programm für die 2 Wochen zusammenzustellen.
Ich kann nicht sagen, inwiefern sich die balinesische Kultur von der indonesischen abgrenzt oder gleicht, deswegen beziehe ich mich hier ausschließlich auf Bali und die Kultur und Religion der Einwohner dort.  Zu Kuba ein ganz schöner Kontrast. In Kuba bekam man nichts - in Bali alles. Eine kleine Umgewöhnung, über die ich mich sicher nicht beschwert habe als ich am ersten Morgen meinen Eis-Kaffee ins Haus bestellen konnte, wo ich gemütlich mit Buch und meinem Morgensport am Pool in den traumhaften Tag gestartet bin. 
Die Balinesen sind wirkliche Goldschätze, so eine herzensgute und friedliche Kultur! Beispiel: im Restaurant frage ich nach einem neuen Papierstrohhalm, weil meiner aufgeweicht ist. Ich bekomme einen und bedanke mich. Der Kellner bedankt sich. —— Hä? Wofür? Und so ging das ständig. Eine fast schon Überfreundlichkeit, die auch mal für Verwirrung sorgen kann. Außerdem kann man sich hier am besten mit sehr einfachem Englisch und schlechter Aussprache verständigen. 
Der Hinduismus ist eingebettet in Landschaft und Alltag. Die typische Architektur besteht aus dunkelgrau-braunen Tempeln mit goldener Verzierung und Statuen. Überall wurde geräuchert und Opfergaben auf Böden und sonstigen Gegenständen abgelegt. Es wurden sogar Straßen gesperrt für jegliche Veranstaltungen. 
Apropos Straßen: sicher nicht für Fahranfänger geeignet. Chaotisch. Wenig Regeln. Das meistgenutzte Transportmittel ist definitiv der Roller. 

Wildpinkeln nicht empfohlen. Bestimmt kulturell absolut unangebracht und die Affen lauern überall. 

Generell ist Bali spezialisiert auf Infinity Pools. Das wird aus der Bildauswahl nicht schwer zu erkennen sein. Enjoy.

Denpasar: Die Hauptstadt Bali‘s, die fast schon aus unübersichtlich vielen Stadtteilen besteht (sagt das Kleinstadtmädchen). Da Jonas mit seinem Mitbewohner Steven eine Villa in Jimbaran, also im südlichen Teil, bezogen hat, unterlag eher dieser Teil der Stadt meiner Gutachtung. Der Strand war super angenehm, der in Jimbaran war extrem ruhig - sowohl das Wasser als auch der Strand. Am Double Six Beach sind wir zwei Tage surfen gegangen. Ich habe mich gut geschlagen bis ich meiner Wellenphobie einen Rippenschlag, ein aufgeschürftes Knie und viel Frust zu verdanken hatte. Ich kann vollen Herzens das Restaurant ‚In the Bowl‘ empfehlen, das mit absoluter Vielfalt, leckerem Essen, toller Abrichtung und vegetarisch/vegan-freundlichen Gerichten mehr als einmal überzeugt hat. 

Jimbaran Beach
In The Bowl
Die Zeit in der Hauptstadt habe ich mit entspannten Morgenden am Pool genossen, spottbilligen Massagen, Besuchen in Beach-Clubs und reichlich vielfältiger Kost. 
Ubud: Wir haben zwei Nächte dort in einer günstigen, aber luxuriösen Unterkunft verbracht. Eine Gegend, die vor allem für ihre faszinierenden Reisterrassen bekannt ist. Diese sind wunderschön und wir haben alle möglichen Grüntöne bei unserem Spaziergang durch die Felder von Tegalalang genossen. Garantierte Empfehlung! 
 Auch kann man dort den Wassertempel Pura Gunung Kawi Sebatu besuchen. Diese wirklich wunderschöne und friedliche Tempelanlage bietet Besuchern die Möglichkeit, die eigenen Sünden durch heiliges Wasser abzuwaschen. Meiner Meinung nach eine richtig schöne symbolische Idee. 

Sonstiges Festland Bali das ich nicht zuordnen kann: Einen weiteren Besuch statteten wir dem Gate of Heaven ab, das durch den eleganten Bau und der schönen Aussicht (und den geskillten Fotografen vor Ort) ein absoluter Touristenmagnet ist. 
Der Wasserfall Kanto Lampo ist wie viele andere Locations ein sehr beliebter „Instagram-Fotoshooting-Spot“. Zu recht. Denn sowohl der Wasserfall selbst als auch die Bilder, die man dort durch ein extrem perfektioniertes Fotoshooting gemacht bekommt, sind top. Oder? 
Gili Trawangan: Die wirklich kleine Insel ist nur ca. 1,5h mit dem Boot vom balinesischen Festland entfernt. Ich glaub nicht mal ein Auto gesehen zu haben. Eine alternativ-angehauchte Insel mit traumhaften Stränden (hellblaues, klares Wasser, weißer Sand - ihr kennt’s mittlerweile :P) und süßen Lokalen, Bars und Geschäften. Wir haben uns Fahrräder geliehen und sind quer über die Insel zu unserer empfehlenswerten Unterkunft ‚El Pirate‘ getuckert. 
Auch haben wir eine 4-5stündige Schnorcheltour auf einem Holzboot mitgemacht, durch die wir in dem schönen Gewässer Unterwasserstatuen, ganz viele verschiedene Fische und sogar Schildkröten gesehen haben. Auch ein Stop an der kleinsten Gili-Insel Gili Air war im Programm. 
Lombok: Man sagt Lombok ist das untouristische Bali. Bali, wie es früher war. Vor kurzem wurde Australien durch Direktflüge an Lombok angeknüpft deswegen kann man erwarten, dass es nicht mehr lange so unberührt bleiben wird. 

Unsere Unterkunft ‚Svarga Resort‘ war wieder der absolute Hammer. Am Berghang entlang bot es uns ein Restaurant und Pool mit fabelhafter Aussicht über die Natur um uns. Allein die Zeit im Hotel und am Pool war absolut entspannt. 
Einen Tag verbrachten wir im strömenden Regen (was da los?) am Strand und gackerten bei gutem Essen über Gott und die Welt. Den anderen Tag ermöglichte uns das Wetter einen Rollerausflug über die Insel: mit einem Balinesen besichtigten wir in ausgelassener Laune zwei echt tolle Wasserfälle. Allein der Weg dorthin war ein Abenteuer, da überall die Affen lauerten. Denen ist nicht ganz zu trauen. Schade. Sie sind so süß. 
Zum Sonnenuntergang führen wir zu einem Spot, den wir online gefunden hatten. Nachdem wir lange nach dem richtigen Weg gesucht haben, begleiteten und schließlich gut zehn Nachbarsjungen den Berg hinauf. Die Aussicht und Stimmung waren unschlagbar und den langen, verwirrenden Weg auf jeden Fall wert. 
Nusa Penida: Auch eine Insel, die immer mehr für den Tourismus ausgebaut wird. Jonas bemerkte nicht nur einmal die grandiose Verbesserung der Straßenqualität innerhalb von nur 2 Monaten. Ein Sonnenuntergang beim ‚Amok Sunset‘ ist ein absolutes Muss. Sowohl Gerichte und Cocktails als auch das gesamte Ambiente waren absolut perfekt. Ein Moment, in dem ich vor Glück glatt hätte weinen können. Hab mich aber trotz Jonas Erlaubnis zusammengerissen. 
Ein wundervolles Ambiete bietet auch der Strand Kelingking. Also auch ohne einen schweißgebadeten Ab- und Aufstieg (wir reden hier von KLETTERN! Und nicht nur Stufen) ist eine unbeschreiblich krasse Aussicht garantiert! Der eigentliche Strand ist nur für Menschen mit keiner oder wenig Höhenangst bestimmt, festem Schuhwerk und einem starken Kreislauf. Aber wenn man sich den Voraussetzungen gewidmet fühlt - der Weg ist das Ziel! Macht es! Ist jede Schweißperle wert. 
Ich hatte Bali nicht in meine Reiseroute eingeplant und hatte keine Erwartungen bei meiner Einreise. Ich wusste nur dass ich auf jeden Fall eine sehr gute Zeit haben würde. Von Tag eins hat mich das Land und seine Menschen gecatched und ich hab weit nicht alles gemacht und gesehen. Hier kann man locker einen Monat füllen an Erlebnissen und Eindrücken und ich würde eine Reise lieber früher als später empfehlen, da der Tourismus sich immer tiefer in das Land etabliert. 


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