Donnerstag, 29. Januar 2015

Housesitting & Goodbye Perth

 Hallihallo ihr Lieben :-)

Es ist wieder allerhöchste Zeit dass ich euch mal wieder auf den neuesten Stand bringe, denn in den letzten zwei Wochen ist unheimlich viel passiert! 
Um es mal anders auszudrücken: Ich sitze hier in meinem 7,50$ (ca 5€) Camingstuhl von BigW auf einem Camingplatz in der nähe von Margaret River, einen verdammt leckeren Burger im Magen und einen Becher Goon sowohl in als auch vor mir! 

Meine vorletzte Woche in Perth habe ich gehousesittet für eine Woche, sehr nahe zu meiner Arbeit und noch näher zum Strand als bei Anina&Harry. Housesitting ist im deutschen Raum denke ich überhaupt nicht so bekannt, ist aber ne echt gute Sache und das vor allem in einem backpackerüberströmten Land wie Australien. Das Prinzip ist einfach: Haus-/Wohnungsbesitzer fahren in den Urlaub und lassen eine Persn oder ein Paar in ihrem Haus wohnen um drauf aufzupassen, meistens sind Haustiere mitinbegriffen die Fürsorge benötigen. Und so war das eben bei mir auch. Ich hab mich auf einer kostenpflichtigen Website extra für Housesitting Jobs angemeldet aber darüber nichts gefunden. Mein Onkel Harry hat sich bei Bekannten umgehört und bei einer Weihnachtsfeier letztenendlich die richtigen Leute gefunden. Das Haus war im Renovierzustand und daher nicht super krass toll, aber es war genug. Ich und auch die Findling-Familie(n) hatten für eine Woche unsere Ruhe und ich durfte sogar auf den putzigen Hund Buddie aufpassen. Den werde ich echt vermissen, bin fast täglich mit ihm spazieren gegangen, unter anderem Sonnenuntergangspaziergänge. Die Woche ist schnell vorbeigegangen, und trotz einsamen Aufenthalten in einem fremden Haus wurde mir nie langweilig. 

 
Die Tage danach hab ich nur gearbeitet und mit den Findlings verbracht. Hatte echt ne schöne Zeit und das hat den Abschied vom schönen Perth nicht gerade erleichtert. Allein diese traumhaften Sonnenuntergänge immer... und das Ende meines Perth Aufenthalts kam auch verdammt schnell, alle waren drauf eingestellt dass ich mit den zwei Jungs Maik und Julian aus Köln und gegebenfalls noch ein bis zwei anderen Autos erst Anfang Februar Perth verlasse. Leider haben die beiden ihren Job verloren und keinen Grund mehr länger in Perth zu bleiben, hatten ein Auto bereits gekauft. Das haben die dann sofort fertig gemacht und dann bekam ich die Nachricht "Ja morgen Lunchtime gehts los" was ein riesen trara geworden ist weil ich über "Lunchtime" arbeiten musste und auch für die darauffolgenden Tage eingeteilt war. Für die Jungs war es leicht, für die war Perth nur ein kurzer Zwischenstop für Autokauf aber ich hab hier ja gute vier Monate gelebt und da ist es schon schwerer einfach von jetzt auf gleich das Handtuch zu werfen.. Letztendlich haben wir uns alle drauf geeinigt dass Tom & Lee, zwei Engländer, schon mal vorfahren am Samstag (24.Januar) und Maik und Julian auf mich warten. Ich bin dann Samstag 8.30Uhr zur Arbeit gekommen, hab dann nach paar Stunden verkündet dass ich kündige und heute mein letzter Tag ist, wurde dann sogar auch noch früher heimgeschickt weil nichts los war und hab mich von allen verabschiedet. Ein paar Idioten dort hätte ich liebend gerne endlich mal meine Meinung gegeigt, hab es aber dann doch gelassen, da ich noch meine Bezahlung warten muss und auf ein Empfehlungsschreiben... Kurz nach 14 Uhr sind die Jungs in der Dolomite Rd vorgefahren und der Abschied war nicht sehr angenehm. Im Abschiedsbrief hat Anina etwas geschrieben, das mir bis dahin nicht wirklich bewusst war: dass ich jetzt wirklich jegliche Familie zurücklasse und auf mich allein gestellt bin. Dafür bin ich nach Australien gekommen und klar kommt da bisschen Unbehagen auf, aber auch eine schrecklich große Vorfreude! 


Seitdem sind wir unterwegs und ich liebe es. Ich nehme an das ist was man als pure Freiheit bezeichnen würde, absolut keine Verpflichtungen, nur seine sieben Sachen. Wir sind jetzt den vierten Tag unterwegs, aber es fühlt sich an als hätten wir Perth vor Wochen verlassen. Jetzt fahren wir mit zwei Autos die Westküste runter, klappern alle Sehenswürdigkeiten ab, sind täglich an mehreren Stränden, und suchen uns abends dann immer einen Campingplatz. Die duschen sind kalt, tagsüber ist es kochend heiß und nachts sind wir am frieren, und ich war schon zweimal gezwungen in die Büsche zu pinkeln. Aber das campen macht extrem viel Spaß, und um ehrlich gesagt ist es perfekt so wie es gerade ist. Die zwei Jungs legen Wert auf "ein gutes Leben", da sie auch sehr hart gearbeitet haben uns nicht knauserig sein wollen. Sprich in unserem vollbepackten Toyota LandCruiser findet man ziemlich alles, die beiden haben auch ein Bett ins Auto gebaut das man ausklappen kann wenn man die Hinterseite umklappt und sie schlafen auf einer riesenluftmatratze. Die nächste Anschaffung soll eine Hängematte sein, und obwohl wir uns an Goon halten wenn es um Alkohol geht (das billigste, aber mir schmeckts eigentlich), legen die beiden Wert auf gutes und abwechslungsreiches essen. Also Geschnetzeltes mit Reis, Penne Gorgonzola,  Reis mit irgendeinem Curry-Erdnussgemisch... Zum Frühstück gibt es meistens bacon&egg oder Müsli mit Joghurt und gelegentlich Apfel den wir in Coles als Tomaten durchschmuggeln (selfcheckout und Tomaten sind viiiiel billiger, Obst und Gemüsekosten sind hier eh fast schon unverschämt...). 
Also sitze ich nun hier, als einzige Frau zwischen 4 Männern. Gerade ich die in einem überwiegend Frauenhaushalt aufgewachsen bin und in Mädelsgruppen unterwegs war. Ungewohnt, aber hat definitiv auch seine positiven Seiten.

Naja, mal schauen wie es weitergeht, ich fühl mich 90% der Zeit pudelwohl und es ist sooooo wunderschön, ich hatte davor ja echt fast nur Perth als fast 2Millionenstadt gesehen und erlebt. Mal schauen wann ich Internet habe um diesen Eintrag online zu stellen, seitdem wir unterwegs sind hatte ich kein Internet. Hier ist leider echt tote Hose, also free wifi kann ich gleich vergessen aber vielleicht kommen wir ja mal an ein Internetcafe. 

Bis dahin, ich melde mich, und ab jetzt geht es mehr als nur um Arbeit und einzelne Ausflüge :-)


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